Dienstag, 23. Februar 2016

Systeminformationen mit inxi

Ich möchte mehr über Dich wissen

Informationen über ein Linuxsystem und die vorhandene Hardware zu bekommen ist dank der zahlreichen Linux-Tools nicht besonders schwer. Zu fast jedem Bereich stellt Linux die nötigen Werkzeuge zur Verfügung. Das es sich hier um einzelne Kommandozeilenprogramme handelt, ist ein Beispiel der guten Skalierbarkeit, denn so lassen sich die einzelnen Tools in einem Shellscript hervorragend kombinieren und den eigenen Ansprüchen anpassen. Die Voraussetzung ist allerdings zu wissen, welche Tools behilflich sein können und mit welchen Parametern sie gefüttert werden müssen. Inxi ist ein Kommandozeilenprogramm, das sich mit Hilfe seiner zahlreichen Optionen dazu einsetzen lässt, fast alles über das benutzte System zu erfahren. Sei es die Information zur installierten Distribution, des Herstellers des PC's oder die technischen Infos zur verbauten Hardware. Installiert habe ich inxi aus den Ubuntu-Repositories unter der Version: 14.04 Trusty Tahr mit dem Kommando 'sudo apt-get install inxi'. Dieser Artikel stellt 'inxi' vor und zeigt, wie dieses vielseitige Programm in einem Shellscript genutzt werden kann.

Hilfe zu inxi

Um einen Überblick über die zahlreichen  Optionen zu erhalten die inxi bietet, ruft man inxi mit dem Parameter -h für "Hilfe" auf. Hier sieht man sehr deutlich und unkryptisch, was dieses Werkzeug kann.


 

Wer liefert mir den Sound?

Welche Soundkarte im PC verbaut ist, sagt uns inxi -A aber nicht nur das. Das Programm liefert zudem das geladene Kernelmodul, also den Treiber für die Karte, als auch das installierte Soundsystem - hier ALSA - und die Version in der es vorhanden ist.

 

 

Die Kombination macht's

Möchten Sie Infos zu unterschiedlichen Geräten, so können Sie unterschiedliche Parameter an inxi übergeben.







inxi -AGN liefert Informationen zur verbauten Grafikkarte, Sound- und Netzwerkkarte


Wie lautet die Provider IP-Adresse?

Wenn Sie diese Frage beantworten möchten, wählen Sie inxi -i:






Hier bekommen Sie noch weitere wertvolle Information zum Namen der Netzwerkkarte, dem Treiber, ob die Karte aktiv ist, welche Übertragungsgeschwindigkeit sie hat, besitzt sie Voll- oder Halbduplex und wie lautet ihre Mac-Adresse und welche IP-Adresse hat sie im lokalen Netz.


Welche aktiven Paketquellen sind vorhanden?

Möchten Sie sich die Repositories Ihrer Linux-Distribution anzeigen lassen, aus denen die Sicherheits- und Softwareupdates stammen, so übergeben Sie inxi den Parameter -r - für Repositories - und es werden die aktiven Quellen aufgelistet:














Ein Menü für inxi

Um alle Parameter die inxi bereithält im Kopf zu behalten, bedarf es dem Gedächtnis eines Elefanten. Um nicht immer wieder die Manpage oder Help-Seiten von inxi studieren zu müssen, ist es sinnvoll ein Shellscript zu schreiben, damit man immer wiederkehrende Kommandos zur Hand hat:

















Das hier dargestellte, einfache Menü stellt nur einen Bruchteil der Möglichkeiten die inxi bietet dar, zeigt aber wie ein individuelles Menü aussehen kann. Der Punkt "Günstigere Alternativen" ist portierbar auf alle Systeme, während die oberen Punkte für mein genutztes System gelten.


Nicht portierbare Funktionen:

Die Funktionen im folgenden Codeabschnitt sind nicht portierbar, da 'awk' die einzelnen Begriffe, die die Ausgabe von inxi bzw. 'grep' liefert, mit Hilfe von Leerzeichen trennt. AWK -f " " - -f für Fieldseparator oder Feldtrenner - bestimmt die Trennmethode der Felder. Da die Bezeichnungen für eine Grafikkarte mehrere Felder aufweisen kann, weil es ja unterschiedliche Grafikkarten gibt, wird diese Methode nicht auf allen Rechnern funktionieren.

Ein Beispiel:

Eingabe: inxi -G

Ausgabe: NVIDIA G86 [GeForce 8400 GS]

Die Ausgabe enthält 5 durch Leerzeichen getrennte Felder.

Nämlich:
  1. NVIDIA
  2. G86
  3. [GeForce
  4. 8400
  5. GS]
Während jemand der eine ATI-Grafikkarte in seinem PC nutzt, folgende Ausgabe erhält:

Advanced Micro Devices [AMD/ATI] RV620/M82 [Mobility Radeon HD 3450/3470]

Und awk die Zeile in 9 Felder trennt.

Die Felder:
  1. Advanced
  2. Micro
  3. Devices
  4. [AMD/ATI]
  5. RV620/M82
  6. [Mobility
  7. Radeon
  8. HD
  9. 3450/3470
Das bedeutet, das ab dem fünften Feld - RV620/M82 - keine weiteren Ausgaben folgen würden und so die Info zur Grafikkarte unvollständig wäre.


























Portierbar sind hingegen die Ausgaben von inxi, die nicht durch 'awk' laufen:





















Hier erfolgt die Ausgabe "ungefiltert", da sie nicht auf bestimmte Felder begrenzt ist. Obwohl es viel mehr zu inxi zu berichten gäbe, möchte ich meinen Artikel über diese wirklich nützliche und vielseitige Software an dieser Stelle beenden, da der Umfang sicher den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Trotz der vielen Optionen ist inxi dank seiner guten Dokumentation in Form der Manpage und -h recht unkompliziert zu bedienen. Experimentieren Sie einmal mit diesem Tool und wenden Sie dabei 'man inxi ' an. Den Code für das Beispielmenü 'hardlook' können Sie hier herunterladen: hardlook

Bis bald.

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